LAP Walter Sturzenegger

Und schon ist alles vorbei! Am 28. und 29.04.2020 hatte ich meine praktische LAP. Da wir aufgrund des Coronavirus keine theoretische Abschlussprüfung haben, bin ich fertig mit meiner Lehre als Fleischfachmann Verarbeitung.

Lustig! Denn als Kind sagte ich immer zu: «ich lerne alles bloss nicht Metzger». Doch nach einer Schnupperwoche beim ‘Chitzele’ war mir klar, dass auch ich sehr viel Freude an der Fleischbranche habe.

Am Dienstagmorgen um 0700 ging es los mit der Herstellung von Brühwürsten (Bratwurst, Cervelat, Aufschnitt) es war ein bisschen ungewohnt die ganze Zeit beobachtet zu werden aber schon nach kurzer Zeit konnte ich meine Nervosität verringern. Eine grosse Herausforderung stellte sich allerdings beim Abfüllen der Cervelas. Der automatische Clips (Gerät für den Abstand und die Gewichtsbestimmung) funktionierte nicht, kurzer Hand musste ich die Cervelats nach Augenmass abbinden. Gegen Schluss der Produktion, beherrschte ich die ungewohnte Situation immer mehr. Da ich die Fachrichtung Verarbeitung lerne, stellte ich auch einige Ladenartikel her, wie Spiessli, Fleischvögel, Hackplätzli, Geschnetzeltes, Filetbraten etc. Im Grossen und Ganzen beherrschte ich die Herstellung dieser Artikel sehr gut und es gab keine weiteren Komplikationen. Kurz vor dem Mittag ging es ans Ausbeinen eines halben Kalbes. Da ich während meiner Lehrzeit fast täglich am Ausbeinen war, hatte ich eine gewisse Routine und Sicherheit bei dieser Aufgabe.

Nach einer Stärkung in der Metzgerei ging es am Nachmittag weiter mit dem Ausbeinen einer Schweinehälfte. Auch diese Arbeit konnte ich ohne grosse Mühen ausführen. Zum Abschluss des Tages stellte ich Bauernspeck her, den ich zuerst auf die passende Grösse zuschnitt und später mit Nitritpökelsalz und Gewürzen veredelte. Schon war der erste Tag vorüber und ich konnte für einen Moment aufatmen. Ich traf noch einige Vorbereitungen für den Mittwoch und machte mich dann auf den Heimweg.

Ehrlich gesagt war ich am Mittwoch noch etwas nervöser als am Dienstag, Grund dafür war wahrscheinlich das Fachgespräch und die Herstellung der Tagesplatten. Dann ging es auch schon wieder los um 1330 mit dem Ausbeinen eines Rindes. Später folgte das Verpacken und Deklarieren, was nicht ganz einfach war, da ich zu Anfang ein falsches Produkt verpackte. Doch nach kurzer Überlegung, griff ich auf ein anderes Produkt zurück, womit das Problem behoben war. Meine letzte Arbeit war die Herstellung von Tagesplatten (Spiessli, Kotelettes, Osso bucco, Fleischvögel etc.).
ich war sehr zufrieden mit den hergestellten Artikeln. Mein Favorit waren die Mixed-Grill Spiessli, diese sind mir sehr gelungen.

Zum Abschluss folgte das Fachgespräch mit den beiden Experten, es ist sehr schwierig einzuschätzen wie erfolgreich ich bei dieser Befragung war. Doch zum Schluss war ich sehr geschafft und ich denke das ist ein gutes Zeichen.

Chläusigi Grüess Walter